Ein sonniges Wochenende irgendwo in Kalifornien. Auf einer Ballustrade dampft in der deutlich über 20 Grad warmen Januarsonne eine schwarze Hose vor sich hin. Das allein wäre an sich nichts besonderes. Wenn die Adresse dieser Ballustrade nicht entfernt vertraut klänge…
…1 Infinite Loop! Richtig. Die besagte Hose liegt vor einem der Seiteneingänge des Apple-Headquarters im Infinity Loop von Cupertino. Sie ist schwarz wie Steves Rolli. Und uns als unbeteiligte (ehrlich!) Beobachter drängt sich unwillkürlich die Frage auf: Ist an diesem sonnigen Wochenendtag tatsächlich tote Hose bei Apple? Und ist das die tote Hose von Apple? Und wenn ja, von wem genau bei Apple? Fragen über Fragen, die wir heute versuchen wollen zu klären. Bei einem Rundgang rund um Apples grünlich schimmernden Glaspalast gleich hinterm De Anza Boulevard, einer der Hauptverkehrsstraßen von Cupertino.
Eingangs des Infinite Loop, da wo das bekannte Firmenzeichen steht, ist weit und breit kein Mensch zu sehen. Weder mit noch ohne Hose. Allenfalls die neue Typografie auf dem Firmenschild deutet darauf hin, dass Veränderungen vor sich gegangen sind.
Wir werfen einen Blick aufs Hauptportal. Menschenleer. Nicht einmal ein Apple-Logo prangt über der Glas- und Stahlkonstruktion. Auch hier tote Hose.
Wir gehen weiter. Unser Blick fällt durch eine Lücke in der Bebauung aufs Innere des Apple-Campus: auch hier niemand zu sehen. Wie ausgestorben. Tote Hose. Was ist hier geschehen?
Ein paar Meter weiter: Etwas weißer Dampf weht aus einem Kamin neben einem der Eingänge. Doch ein Zeichen menschlicher Aktivität? Vielleicht die Abluft aus der Heißmangel, in der Apples tote Hosen frisch aufgebügelt werden?
Da! An einem der Fenster weiter oben, regt sich da nicht etwas? Nein. Es ist nur ein Linux-Pinguin, trotzig ans Fenster gestellt, der dokumentiert, dass… ja, was eigentlich? Dass Apple heimlich von Linuxanhängern infiltriert worden ist? Ist deshalb alles tote Hose hier?
Na also! Menschen, lebende Menschen. Apple-Mitarbeiter. Die sich beim Basketball auf dem Campus von der Macworld Expo erholen. Das lässt uns hoffen, dass doch noch Leben ist in den Apple-Hosen…
Unser Weg führt uns im Kreis zurück nahe an unseren Ausgangspunkt. Der Apple Company Store. Wo an einem normalen Werktag jede Menge Andrang herrscht. Gut, dass hier tote Hose ist, haben wir erwartet eingedenk der Öffnungszeiten. Der Company Store ist nämlich geschlossen.
Auf dem Weg hinüber und zurück zum Parkplatz fällt uns eine weitere Merkwürdigkeit auf, fast hätten wir das übersehen: Apple-Mitarbeiter sind Berlin-Fans! Aha, denken wir uns. Das immerhin ist eine Stadt, in der am Wochenende alles andere als tote Hose herrscht! Wäre das nicht ein gebührender Standort für, sagen wir mal, den nächsten Apple-Store?
Als wir schon wieder im Auto sitzen, abfahrtbereit, entdecken wir dann doch noch einen weiteren Menschen, gerade noch aus dem Augenwinkel. Mitarbeiter Nummer 4? Vielleicht auf dem Weg zu seinen drei Basketball spielenden Kollegen? Wir werden es wohl nie erfahren. An diesem sonnigen Tag in Cupertinos Infinite Loop, wo heute wirklich alles, aber auch alles tote Hose war. Andererseits: Was könnte besser dokumentieren, dass bei Apple ganz normale Zeiten eingekehrt sind als die Tatsache, dass Steve Jobs an einem sonnigen Wochenende wie diesem nicht die halbe Belegschaft zur Wochenendarbeit antanzen lässt. In diesem Sinne: Ein Hoch auf die tote Hose!
Mit diesem, hm, Bericht – oder ist es doch eher eine Satire? – verabschieden wir uns für drei Chill-out-Tage von unseren verehrten Leserinnen und Lesern. Wir werden die Pazifikküste entlang nach Norden fahren, um an einem geheimen Platz in uns zu gehen. Ohne TV, Internet und ähnliches. Danach lassen wir dann wieder von uns hören. CU!
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ha ha^^ „tote Hose“
Viel Vergnügen. Macht ein paar schöne Fotos. Ich war noch niemals… Ok. Ok. Ich fange jetzt nicht zu singen an.
Mir ging das mal ähnlich, als ich im Januar 2001 an einem Freitag nachmittag die NASA in Houston besuchte. Sowas von tote Hose.
Da gabs nur 2 Kontrolleure für die ISS (die BEwohner schliefen).
Wir haben halt etwas idealisierte Vorstellungen. Die NASA ist auch nur eine Behörde. Und Apple hat die Expo hinter sich. Die ruhen aus.