Kamera
Schokolade

Das Ende einer Ära

Veröffentlicht in Gesellschaft, Kultur, Politik | 30. Oktober 2008 | 21:24:15 | Roland Müller

Ironie der Geschichte? Während am anderen Ende einer vor Jahrzehnten gewesenen Luftbrücke Amerikas Hoffnung auf Wandel inszeniert wird, schaltet Berlins Oberbürgermeister am hiesigen Ende die Lichter aus. Die Lichter des legendären Berliner Flughafens Tempelhof nämlich. Wir lassen die politischen Spielchen, die den Abgesang begleiteten mal beiseite – da kann sich jeder selbst online kundig machen – kommentieren den letzten Tag dieses geschichtsträchtigen Ortes mit ein paar melancholischen Fotos und widmen das Ganze unseren geschätzten Freunden vom Spreeblick

Zugegeben, wirklich viel los war in den letzten Jahren nicht mehr in der imposanten Abflughalle von Berlin Tempelhof.

Die wenigen Fluggäste und Besucher inmitten der so merkwürdig präsenten Dreißiger-Jahre-Atmosphäre warteten entspannt bis gelangweilt auf den Boarding-Aufruf.

Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Ein Museum, gerade eben 85 Jahre alt geworden? Doch ja, irgendwie schon. Eines mit durchaus ambivalenten Erinnerungen und deutlichem Hang zur Selbstinszenierung.

Wobei längst die Bilder der Rosinenbomber draußen am Flugfeld jene älteren nazibraunen verdrängt zu haben schienen.

Verständlich, bedenkt man die Situation Westberlins 1948 und 1949, die mit der Schließung von Tempelhof nun noch ein wenig mehr ins Halbdunkel der Geschichte rücken wird.

Was bleibt also? Nur ein kleiner Rest der alten Pracht. Und das vermutlich dann doch godoteske Warten auf eine neue, die Stadt inspirierende Nutzung der alten Flächen und Gebäude. Womit wir wieder dort enden, wo alles begonnen hat – bei der Politik…

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