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Schokolade

Der ultimative Kaffeetest (1)

Veröffentlicht in Genuss | 19. Januar 2008 | 18:36:54 | Dirk Kirchberg

Nachdem Roland ja die Schokoladentesterei angezettelt und mir so eine plausible Ausrede fürs Schnökern geliefert hat, will ich mich revanchieren und die ultimative Ausrede für ausgedehnten Kaffeegenuss anbieten. Schließlich sind wir ein Café, nicht wahr?

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Um diesen neuen und sicherlich vielteiligen Exkurs in die Kaffee-/Café-/Caffè-Verkostung stilvoll zu beginnen, dachte ich mir, wir fangen oben an. Also bei dem Kaffee, der weitläufig als der beste der Welt gehandelt wird – dem Jamaican Blue Mountain.

Dieser wächst zwischen 900 und 1.500 Metern in den oft nebelverhangenen jamaikanischen Blauen Bergen. Es gibt zwar einen Kaffee der noch teurer ist – bis zu 300 Dollar pro Kilo –, der Kopi Luwak. Den darf aber gern jemand anderes verkosten, wenn der/diejenige ihn bezahlen will. Ich für meinen Teil lege keinen gesteigerten Wert auf im Tierdarm fermentierte Bohnen.Hier mein Eindruck des Jamaican Blue Mountain, der mit 12,50 Euro für 100 Gramm einen ordentlichen Schlag ins Kontor darstellt.

Mal sehen, ob sich die Investition lohnt…Die Bohnen duften nach dem Mahlen zurückhaltend. Frisch per Handfilter aufgebrüht, erfüllt ein milder, gar sanfter Kaffeeduft die Küche. Der erste Eindruck: Mhm, ein wenig schwach auf der Brust…

Aber dieses Erlebnis ist keine Überraschung, denn der Blue Mountain ist wirklich sehr mild, lässt aber keinerlei Intensität vermissen. Und er ist nicht einmal ansatzweise sauer. Kein Beißen, kein Ziehen hinterher, nichts. Es bleibt ein angenehmer Kaffeegeschmack im Mund zurück, der den Wunsch hinterlässt, sofort eine weitere Tasse zu trinken.

Dies ist der erste Kaffee, den ich immer ohne Zucker trinken werde, weil er so unglaublich schmeichelhaft sanft und mild und mit einer leichten Eigensüße daherkommt. Allerdings nur am Wochenende oder wenn mich mal eine Ideenblockade erwischen sollte…

Ob der Blue Mountain seinen Preis wert ist – darüber streiten Kaffeekenner. Einige meinen sogar, dass es andere Kaffees gibt, die besser und darüber hinaus auch günstiger sind. Aber allein das Bild der nebelverhangenen Berghänge auf Jamaika, an denen der Kaffee langsam reift, hat beste Tagtraumqualität. Und Träumen ist im Café Digital ja ausdrücklich erlaubt. 😉

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Eine Antwort zu “Der ultimative Kaffeetest (1)”

  1. 19. Januar 2008 um 20:58:35 | claude sagt:

    SoSo
    kaum bin ich mal 200 km weg, gibstst Du den teuern Kaffee aus.
    Immerhin durfte ich von Deinem viski probieren.

    Kuß
    Claude