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Archiv für 05. November 2008

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O-Ton Obama

Veröffentlicht in Gesellschaft, Politik | 05. November 2008 | 15:10:12 | Roland Müller

Zur Ergänzung von Kollege Dirks angemessen enthusiastischen Äußerungen haben wir das obige Foto (© www.barackobama.com) mit dem vollständigen Original der gestern Nacht gehaltenen Chicagoer Rede des neuen Präsidenten verlinkt. Für all jene, die diese aus Zeitgründen vielleicht nicht sehen konnten. Wer genau hinhört, wird vielleicht feststellen, dass in unseren deutschen Medien durch teilweise schlampige Übertragung ins Deutsche nicht unwesentliche Aussagen ungenau wiedergegeben wurden. Der Mann hat jedenfalls deutlich gemacht, was von ihm zu erwarten ist: ein anstrengender, schwerer und steiniger Weg zum Nutzen aller. Doch, ja, wenn dieser Barack Obama es nicht schafft, den tiefen Graben zu schließen, der quer durch Amerikas Mitte verläuft, dann wird es wohl keiner schaffen.

Und wir dürfen uns freuen, anlässlich der MacWorld Expo 2009 Anfang Januar in ein Amerika zu fliegen, das beginnt, von einem neuen Geist beseelt zu sein. Drücken wir die Daumen, dass der Bestand hat…

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Welcome to the New America

Veröffentlicht in Gesellschaft, Internet, Politik | 05. November 2008 | 10:59:39 | Dirk Kirchberg

Meine Nacht war kurz. Insgesamt habe ich höchstens eine Stunde „geschlafen“. Nun sitze ich in der Online-Redaktion und kann es kaum glauben, dass mein inniger Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Barack Obama wird der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Welche von seinen Versprechen er tatsächlich einlösen kann, bleibt abzuwarten. Allerdings hat er schon jetzt den Menschen etwas gegeben, was sie seit acht Jahren vermisst haben: Hoffnung auf Besserung.

Vergegenwärtigen wir uns, was in der vergangenen Nacht in den USA passiert ist: Ein Afro-Amerikaner ist zum Präsidenten des mächtigsten Landes der Welt gewählt worden. Und nicht einmal annähernd so knapp, wie viele von uns befürchtet haben. Was in den USA der Afro-Amerikaner ist, entspricht – trotz eines deutlich hinkenden Vergleichs – in etwa in Deutschland einem türkischstämmigen Politiker, der Kanzler wird. Wir haben ja gerade erst eine Frau zur Kanzlerin gemacht – aber einen türkischstämmigen Deutschen? Für die breite Masse sicherlich nicht vorstellbar.

Schauen wir uns an, wie viele deutsche Politiker mit türkischen Wurzeln im Bundestag sitzen. Gerade mal eine Handvoll. Während also die USA sich gerade neu erfunden und den amerikanischen Traum wiederbelebt haben, ist Deutschland wahrscheinlich noch lange nicht bereit für einen türkischstämmigen deutschen Kanzler. Lale Akgün, islampolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, fasste das so zusammen: »Ich habe neun Jahre in der Türkei und 44 Jahre in Deutschland gelebt. Für die meisten zählen nur die neun Jahre Türkei.«

Wir befinden uns im Zeitalter der Netzwerke und Communities. Höchste Zeit also für ein Netzwerk deutscher Politiker, die mit ihren ausländischen und deutschen Wurzeln unseren Horizont erweitern. Und ja – auch wir können das.

Die Überschrift dieses Artikel ist übrigens inspiriert von einem Tweet des von uns geschätzten Thomas Knüwer, der gerade in San Francisco weilt und folgendes nach dem Wahlsieg von Barack Obama erlebte: Valet parking guy at the hotel: „Welcome to the new America. Finally we did the right thing“.

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