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Hüh und Hott bei Microflott

Veröffentlicht in Gesellschaft, Internet | 08. Mai 2008 | 16:14:01 | Roland Müller

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Nachdem Yahoo entweder a) eine Nummer zu groß oder b) eine Nummer zu unverschämt oder c) eine Nummer zu ungeschickt war, schaut sich Redmond nun bei anderen Web 2.0 Applikationen um. Und wird laut dem Wallstreet Journal möglicherweise fündig bei Facebook, einer „Plattform, die dich mit den Leuten um dich herum verbindet“. Neue Zuckerli für Mark Zuckerberg, der Facebook vor gerade mal vier Jahren an der Harvard University entwickelt hat? Durchaus möglich. Denn Microsoft hält seit 2007 einen 1,6-Prozentanteil im Wert von (damals) 240 Millionen US$, der sich sicher problemlos aufstocken ließe. Vielleicht ist das ganze aber auch nur ein geschickter Schachzug von Ballmer und Co., um Yahoo doch noch auf den Boden der monetären Tatsachen zurückzuzwingen? Immerhin hat Yahoo-CEO Jerry Yang laut NZZ zwischenzweitlich durchblicken lassen, dass man durchaus zu weiteren Gesprächen zur Verfügung stünde. Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass MS sich in der „Eternal Battle“ mit Google lediglich auf die jeden Datenschutzbeauftragten in die Verzweiflung treibende Freundschaftplattform Facebook verlassen würde. Da braucht es schon mehr, andere und schärfere Munition, um gegen den innovationsfreudigen Googleganten anzutreten. Auch wenn der in letzter Zeit immer wieder mal Topleute an Facebook verliert. Wie gerade eben wieder.

Bei der Gelegenheit stelle ich einmal mehr fest, dass Networking über derlei Plattformen ein zweischneidiges Schwert ist. Hätte ich nicht die Disziplin, mich auf XING und nebenher noch ein paar ehrenamtliche Tätigkeiten zu konzentrieren, könnte ich locker 90 Pozent meiner Arbeitszeit damit vergeuden, an meinen Netzwerken zu basteln und Tausenden von Leuten, darunter sicher jede Menge argusäugiger Marketingprofis, mehr oder weniger intime Details meiner Vita, meiner Einkommensverhältnisse und meiner persönlichen Vorlieben zu verraten. Nur um dann noch gezielter mit Werbung zugemüllt zu werden. Nö! Das muss nicht sein. schon gar nicht, wenn irgendwo dahinter Google oder Microsoft stehen, worauf es im Endeffekt und über einen Zeithorizont von vielleicht 10 Jahren wohl hinauslaufen wird…

(©Logo: facebook.com)

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