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Das PearC-Interview

Veröffentlicht in Apple & Co | 11. Mai 2009 | 16:56:04 | Roland Müller

Zugegeben, es hat ein wenig gedauert mit dem angekündigten PearC-Interview. Aber schließlich war ja zwischendurch auch noch von der next09 zu berichten. Nun also die Antworten von Markus Kelsch und seinen Kollegen auf die neun Fragen, die wir ihnen per Mail zukommen ließen…

Frage 1:
Bitte erzählen Sie ein wenig über Ihren persönlichen Hintergrund: Haben Sie persönliche Erfahrungen als PC- oder Mac-User?

Sowohl als auch. Natürlich haben wir alle Erfahrungen mit PCs gesammelt, sind jedoch aufgrund des in unseren Augen weitaus besseren Betriebssystem auf Produkte von Apple umgestiegen. Wir würden uns mittlerweile als eingefleischte Mac-User bezeichnen.

Frage 2:
Was war der Anlass, mit einem „Hackintosh“-Projekt in den Markt zu gehen?

Ich saß im letzten Herbst an meinem Mac Pro und wollte ein HD-Video schneiden. Leider musste ich feststellen, dass die Grafikkarte meines über 2300 Euro teuren Mac Pros dafür nicht leistungsfähig genug war. Günstige Erweiterungsmöglichkeiten haben sich nicht wirklich für mich geboten. Kurze Zeit später war uns klar, dass wir im PC-Markt sehr günstige Alternativen zu einem Mac Pro finden können – und genau diese günstigen Alternativen wollen wir anderen Interessenten nicht vorenthalten.

Frage 3:

Wie reagierte Apple Deutschland, nachdem Ihr Webshop online war? Gab es überhaupt eine Reaktion?

Bisher gab es keinerlei Reaktionen von Apple.

Frage 4:
Viele bedeutende IT-Unternehmen wie Hewlett Packard und Apple haben in einer Garage angefangen. Das ist also kein Makel. Warum ist es Ihnen dann peinlich, dass Sie keine großartigen Geschäftsräume unterhalten?

Ist es uns ja gar nicht, es ist nur schwierig in den derzeitigen Geschäftsräumen Kunden zu empfangen. Aktuell suchen wir aber neue Geschäftsräume, die unseren steigenden Platzbedarf decken können und wo potentielle Kunden ihre bestellten Geräte auch persönlich abholen können.

Frage 5:
Woher beziehen Sie Ihre Hardware?

Wir beziehen unsere Hardware von diversen namhaften deutschen EDV-Distributoren.

Frage 6:
Wann können Sie als GmbH firmieren? Wirft das Geschäft genug Gewinn ab, um die aufgrund Ihrer derzeitigen Geschäftsform als Unternehmergesellschaft (UG) der gesetzlich vorgeschriebenen Thesaurierungspflicht von 1/4 des jährlichen Gewinns Genüge zu tun, mit der das Stammkapital der Gründung mit der Zeit auf 25.000 EUR erweitert wird? Und: Werden Sie dann als GmbH firmieren?

Ja, wir planen die Umfirmierung zur GmbH in Kürze zu vollziehen. Ein genauer Termin dafür steht jedoch noch nicht fest.

Frage 7:
Wieviele Geräte haben Sie bisher tatsächlich abgesetzt?

Wir sind überwältigt von der positiven Resonanz auf den PearC und der Anzahl der Bestellungen.

Frage 8:
Sie haben uns abgemahnt – ob zurecht oder nicht, lassen wir dahingestellt. Allerdings fiel die Resonanz auf diese Maßnahme in Blogs und auf Twitter durchweg negativ für PearC aus. War die Abmahnung vielleicht nicht doch eine überzogene Reaktion? Oder halten Sie es mit dem Motto „Nur keine Werbung ist schlechte Werbung“?

Viele kennen natürlich den genauen Sachverhalt nicht und sind empört, weil es sich anhört, als würden wir abmahnen, wen und wie wir Lust haben. Die Wenigsten scheinen zu wissen, dass nicht die abmahnende Firma, sondern der beauftragte Anwalt die Gebühren für die Abmahnung in voller Höhe erhält. Es wäre demnach schwer, daraus ein Geschäft zu machen.

Wir sind davon ausgegangen, dass eine nette E-Mail (vom 23.2) an Herrn Müller von Café Digital ausreicht, um eventuelle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und vor allem das Gespräch zu suchen. In dieser E-Mail boten wir Ihnen hauptsächlich den offenen Dialog und die Beantwortung jeglicher Fragen an und baten darum, gewisse Punkte im Blog sowie unser grafisch verfälschtes Logo zu ändern.

Sie haben uns mit der Aussage, dass wir aufgrund des Zusatzes „in Gründung“ nicht voll geschäftsfähig wären, illegales Handeln unterstellt. Darauf angesprochen räumten Sie folgendes ein: „die juristischen Implikationen eines „i.G.“ sind uns durchaus geläufig :-)“. Dennoch korrigierten Sie weder diesen, noch den Punkt mit dem Logo, was Sie uns aber zeitnah zusagten (E-Mail vom 24.2). Nachdem nach zwei Monaten keine Reaktion eintraf (weder die Änderungen auf der Webseite noch die Interviewfragen), hielten wir eine Abmahnung durchaus für gerechtfertigt.

Im Übrigen ist Café Digital das einzige Blog, welches von uns abgemahnt wurde.

Ich habe Herrn Müller direkt nach der Abmahnung angerufen und er hatte eingeräumt, dass er einen Fehler gemacht und die Abmahnung eingesehen habe.

Zusätzlich möchten wir nochmals klarstellen, dass wir der Bloggerszene durchaus positiv gegenüberstehen und uns über jeden Artikel freuen – egal ob positiv oder kritisch bis negativ. Einzig völlig falsche, uns diskreditierende Aussagen, die auch nach einem Hinweis unsererseits nicht korrigiert werden, können wir nicht akzeptieren.

[Hierzu als Kommentar der Redaktion: In der Tat haben wir die Abmahnung ihrem Wortgehalt nach akzeptiert. Insbesondere jenen Absatz, der uns zu Recht vorwarf, mit dem Terminus „nichts geschäftsfähig“ den Eindruck erweckt zu haben, eine UG in Gründung sei in ihrer Geschäftsfähigkeit eingeschränkt. Was sie natürlich nicht ist. In der Tat waren wir da nicht exakt. Denn es ging uns eigentlich darum, darauf hinzuweisen, dass aus Kundensicht die Tatsache, dass es sich bei PearC nicht um eine herkömmliche GmbH mit der ihr eigenen Kapitaleinlage handelt, sondern um eine Unternehmergesellschaft (UG), also die „kleine GmbH“ (mit einer Kapitaleinlage von minimal 1 EUR statt der 25.000 EUR der GmbH), im geschäftlichen Umgang anders zu bewerten sein mag als eine „große“ GmbH. Wir hätten vermutlich den Aspekt der minimierten Kapitaleinlage und die daraus sich ergebenden Überlegungen etwaiger Käufer im Artikel deutlicher machen und vor allem formaljuristisch korrekt darstellen müssen. Nachdem laut Aussage von PearC (siehe oben) die Umwandlung der UG in einen klassische GmbH angestrebt wird beziehungsweise bevorsteht, ist dieser Punkt über kurz oder lang eh obsolet. Über andere Punkte der Abmahnung mag man unterschiedlicher Auffassung sein. Wir haben aber weder die Zeit, noch ein Interesse daran, dies gerichtlich auszufechten. Zudem brächte dies weder PearC noch unseren Lesern noch uns selbst gravierende Erkenntnisse. Die Tatsache, dass wir nicht zeitnah genug auf eine E-Mail/ein Telefonat reagiert hatten, ist schlicht der Tatsache geschuldet, dass Café Digital kein kommerzielles Projekt ist und die Herausgeber und Redakteure „nebenbei“ noch ihren durchaus zeitintensiven hauptberuflichen Tätigkeiten in den Medien und in der Kommunikationsbranche nachgehen.]

Frage 9:
Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?

Zur Zeit sind wir auf der Suche nach starken Distributionspartnern im EU-Ausland. Für die Region Spanien und Portugal sind wir bereits fündig geworden und haben einen Partner mit über 20 Jahren Erfahrung am Markt gefunden. Auch in anderen Ländern wird sich sehr bald etwas tun.

Wir danken für dieses Gespräch! (Die Redaktion)

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Eine Antwort zu “Das PearC-Interview”

  1. 11. Mai 2009 um 20:08:09 | Oliver Friedrich sagt:

    Vielen Dank für das Interview. Ich fand es sehr interessant und freue mich, dass ihr die Unstimmigkeiten klären konntet.