VIP: Drei Buchstaben, die sonst für very important person stehen, werden von CBS dieser Tage umgedeutet in video-in-print. CBS präsentiert in der September-Ausgabe des Magazins Entertainment Weekly eine mehrseitige Printanzeige , die über einen klitzekleinen Videomonitor verfügt und an peinliche Geburtstagskarten erinnert, die Lieder abspielen, wenn man sie aufklappt. Allerdings werden nicht alle Käufer des Magazins in den Genuss der bewegtbildlichen Werbung kommen, sondern nur ausgesuchte Kunden in Los Angeles und New York.
Blechern soll der Ton des Videoplayers in der CBS-Anzeige nicht sein, aber die Lautstärke kann der Leser nicht runterregeln. Was dazu führt, dass einen die Anzeige förmlich anbrüllt. Und wie beliebt den User anbrüllende Werbe- / Videobanner im Internet sind, ist ja hinlänglich bekannt. Und wenn so das crossmediale Zukunftsmodell für TV bzw. Bewegtbild und Print aussieht, sollten die Verantwortlichen dringend über eine berufliche Neuorientierung nachdenken. Denn viel besser als der letztjährige Versuch von Esquire, die ihr Cover mit e-Ink animierten, ist die CBS-Variante nicht.
Am besten gefällt mir immer noch die vergleichsweise kostengünstige, aber nicht annähernd so hochtechnischeVariante, mit der das Magazin TIME 2006 alle Nutzer des Web 2.0 zur Person des Jahres kürte und auf ihr Cover hob – mit einer spiegelnden Folie.
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