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Archiv für die Kategorie ‘Genuss’

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Zu Gast in Tilos Hotterie

Veröffentlicht in Genuss | 20. September 2014 | 16:43:05 | Roland Müller

Tilo_01

„Currywurst und Pommes“ – mein Gott, wie das klingt. Unwillkürlich assoziieren wir triefendes Fett, den Geruch von altem Frittieröl, undefinierbare Soßen aus Kanistern und ein Übermaß an Mayonnaise und Ketchup. Igitt. Und doch… Unbestritten sind Currywurst und Pommes Frites eine kulturelle Erungenschaft Mitteleuropas. Und längst existieren auch hierzulande Imbiss-Stände, die beides in anspruchsvoller Qualität anzubieten wissen. Allerdings eher in Hamburg oder Berlin – beides Städte, die sich brüsten, die Currywurst erfunden zu haben. Doch in Frankfurt? Nun, ausgerechnet in Frankfurt haben wir etwas gefunden, was sich „Tilos Hotterie“ nennt und seit gerade mal einem Monat von einem Inhaber betrieben wird, der sich ganz im Sinne des Zen der nie endenden Suche nach der perfekten Fritte verschrieben hat. Tilo Schaller ist sein Name, und ihn haben wir unlängst besucht, um uns selbst ein kulinarisches Bild zu machen.

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Happy Birthday Maserati!

Veröffentlicht in Genuss, Kultur, Mobilität, Technologie | 11. Mai 2014 | 15:40:58 | Roland Müller

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Das digitale Café ist ganz gewiss kein Automagazin. Aber hin und wieder und natürlich aufgrund einer gewissen Affinität zu den klassischen Ikonen der automobilen Kulturgeschichte sollte es legitim sein, jenen Inkarnationen insbesondere italienischer Provinienz Referenz zu erweisen, die wie wenig andere sich einen Teufel geschert haben um die ökologisch korrekten Befindlichkeiten des 21. Jahrhunderts. Eine jener wenigen Automobilmarken, die über nunmehr 100 Jahre jeden Mainstream vermieden haben und schon gar die oft etwas prollig wirkende Attitüde der Ferraristi, ist ganz gewiss Maserati. Gegründet am 1. Dezember 1914 von den fünf Brüdern Alfieri, Bindo, Carlo, Ernesto und Ettore Maserati in Bologna als S. A. Officine Alfieri Maserati hat die Marke mit dem Dreizack, dem Tridente, eine überaus wechselvolle Geschichte aufzuweisen. Unter sehr unterschiedlicher Leitung, von Industriemagnaten wie Graf Adolfo Orsi, über Automobilkonzerne wie Citroen oder Entrepreneure wie Alejandro de Tomaso, bis zur heutigen Integration als „Anhängsel“ Ferraris im Fiat Konzern, hat es Maserati nichtdestotrotz immer wieder geschafft, Sportwagen und GTs auf die Räder zu stellen, die in unvergleichlicher Weise Ästhetik und Leistung vereinten. Viele dieser design- und ingenieurtechnischen Meisterleistungen bewegen sich heute außerhalb der Reichweite von uns Normalverdienern. Viele, aber nicht alle. Neben der langen Reihe sammelwürdiger Maserati vom Frua-designten 3500 GT, über Sebring, Mistral oder Mexico, die legendären Quattroporte Serie 1, dem Autoquartett-Champion Ghibli, dem transparenten Khamsin und dem Mittelmotorwunder Bora warten immer noch einige vergessene Schätze darauf, entdeckt zu werden: ein Merak SS zum Beispiel oder unser heimlicher Favorit Maserati Indy. Beide immer noch bezahlbar wie ein gut ausgestatteter VW Golf. Auch wenn die Unterhaltskosten beachtlich sind, gemessen an heutigen Allerweltslimousinen. Was auch für die vermeintlichen Schnäppchen der Biturbo-Ära gilt, für die sich mancher zu begeistern weiß. Sollte es eines dieser divenhaften Geschosse sein, dann empfiehlt sich a) die Nähe zu einem erfahrenen Biturbo-Fachbetrieb, b) eine Clubmitgliedschaft und c) die Disziplin, sich auf die ausgereifteren Modelle der Ära zu konzentrieren wie den Biturbo Si, den 2.24v, den 228 oder einen kompakten Viertürer wie den 430. Oder den reizvollen Spyder. So oder so sollte die Reparatur- und Wartungsrücklage genau so groß bemessen sein wie der Anschaffungspreis. Ist das gewährleistet, wird jeder dieser „alten“ Maserati, so er denn als Fahr- und nicht als Standzeug genutzt wird, ein grandioses Werkzeug zur Entschleunigung sein in einer Zeit, in der es längst nur noch darum geht, möglichst schnell, effizient und emissionsarm von A nach B zu kommen. Ist ein Maserati vernünftig? Nein, ganz gewiss nicht! Doch was wäre das für ein Leben, nur getrieben von der Ratio?

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Vom Mussfahrer zum Genussfahrer

Veröffentlicht in Genuss, Kultur, Mobilität, Technologie | 06. September 2013 | 13:40:09 | Roland Müller

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Es mag für Außenstehende schwer zu verstehen sein, speziell für jene, die im Vorfeld der IAA mal wieder hinter den neuesten Neuwagen herhecheln, aber ich bin bekennender Oldiefahrer. Und das hat viele, sehr unterschiedliche Gründe. Angefangen bei dem immer massiver zu Tage tretenden Trend, sich autofahrerische Entscheidungen vom Bordcomputer abhnehmen zu lassen. Was irgendwo symptomatisch ist für eine Gesellschaft, die Datenerhebung und Bevormundung zum – natürlich! – Schutz ihrer Bürger so schamlos vorantreibt wie die unsrige. Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, der mich zunehmend Partei ergreifen lässt für das alltägliche Bewegen alter Automobile: der schiere Genuss! Kann sich jemand, der es noch nicht selbst erlebt hat vorstellen, wie es sich anfühlt, beispielsweise am dünnen Bakelitlenkrad eines 35 Jahre alten klassischen Jaguar XJ6 Serie 2 zu sitzen, vor sich die Smith-Instrumente im walnussholzfurnierten Armaturenbrett, noch weiter voraus der Blick über die lange, lasziv geschwungene Motorhaube, im Ohr der dumpf brabbelnde Reihensechszylinder, der aus politisch unkorrekten 4,2 Litern Hubraum entspannten Vorwärtsdrang entwickelt. Entschleunigung in ihrer schönsten Form – und mit endlosen Alternativen von Alfa Romeo bis Zagato. Ja, ich gebe es zu, oftmals setze ich mich am Ende eines harten Arbeitstages hinters Volant und drehe eine kleine Runde durch den Taunus, mal 25, mal 50 Kilometer lang, einfach um Abstand vom Alltag zu gewinnen. Es funktioniert! Und nachhaltig ist es zudem. Denn wenn man bedenkt, dass allein die Herstellung eines Neuwagens das Energieäquivalent von 150.000 Fahrkilometern eben dieses Wagens verschlingt, kann kaum etwas so „grün“ sein wie ein gepflegter Oldtimer, der mit Verstand bewegt wird…

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Kenwood L-07D – der Analog-Saurier

Veröffentlicht in Gadgets, Genuss, Musik, Technologie | 04. April 2013 | 17:22:40 | Roland Müller

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Zugegeben, es ist Wahnsinn! Wahnsinn, von einem Audiophilen aus Großbritannien eines der absoluten Monster der analogen HiFi-Ära zu erstehen. 34 kg Lebendgewicht, einer der besten, wenn nicht der beste Direkttriebler aller Zeiten. Komplett mit dem gleichermaßen legendären Tonarm L-07J. Nun heißt unser nettes, kleines Online-Magazin ja nicht von ungefähr Café Digital und schmückt sich mit der Unterzeile „Magazin für analoges Leben und digitales Arbeiten“. Nun, genau darum soll es beim anschließenden ersten Erfahrungsbericht des Kenwood L-07D gehen…

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Léa Linster Cuisinière – zu Gast bei einer bemerkenswerten Frau

Veröffentlicht in Genuss | 23. Oktober 2012 | 13:07:48 | Roland Müller

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Gastrokritik im digitalen Café? Das ist zugegebenermaßen neu. Auch wenn wir hier immerhin schon ein paar Dutzend Schokoladen und diverse Kaffees verkostet und bewertet haben, sind wir doch bisher – trotz privater kulinarischer Vorlieben – nicht angetreten, Restaurantführer zu spielen. Das werden wir auch in Zukunft nicht tun. Zumindest nicht in der herkömmlichen Form von Guide Michelin oder Gault-Millau. Was wir allerdings im Café zukünftig publizieren wollen, sind Blicke hinter die Kulissen der Gastronomie und der Sterneküche. Was zeichnet die Menschen aus, die Gäste bekochen? Was treibt sie an und um? Was sind ihre Maßstäbe, um einen Beitrag zum „analogen Leben“ zu leisten? Darauf Antworten zu bekommen, das finden wir spannend. Den Anfang macht heute eine Frau, die im schönen und für uns ausreichend nahen Luxemburg bereits seit 1987 (!) einen Michelin-Stern führt, im Gault-Millau 18 von 20 Punkte erreicht, erfolgreiche Unternehmerin ist und darüber hinaus eine beachtliche Medienpräsenz aufweist: Léa Linster mit ihrem gleichnamigen Restaurant in Frisange (Frisingen) unweit der deutsch-luxemburgischen Grenze. Wir waren dort und haben sie besucht… mehr… »

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