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Schokolade

Nikon meets Leica-R

Veröffentlicht in Fotografie | 22. Februar 2009 | 14:02:55 | Roland Müller

Es funktioniert tatsächlich! Dank der Genialität von David Lladó und seiner spanischen Firma Leitax ist es nun möglich, Leica-R Objektive selbst umzubauen, so dass sie problemlos an einer Pentax oder einer Nikon funktionieren. Im Manuell-Modus, mit Blendenvorwahl, automatisch gebildeter Belichtungszeit und erfreulicherweise funktionierender Scharfeinstellwaage im Sucher! David bietet Umrüstsätze, bestehend aus einem Austausch-Bajonett und den notwendigen Kleinteilen, die man mitbestellen sollte (Schraubendreher, Schmiermittel etc.), sowohl für Pentax- als auch für Nikongehäuse an. Was uns im Café natürlich nicht ruhen ließ. Denn hier schlummert in den Regalen noch einiges „Altglas“ aus glorreichen analogen Leica-Spiegelreflexzeiten. Kenner wissen, von welcher Qualität diese alten Leica-Objektive waren. Und wie relativ preiswert man sie heutzutage in der Bucht gebraucht erstehen kann, gemessen an den ehemals irrwitzigen Neupreisen. Insbesondere für anspruchsvolle Porträtfotografie ist auch heute noch beispielsweise ein Leica Summicron-R 90mm 1:2,0 an der Nikon D2X (siehe oben!) oder gar an dem Vollformater Nikon D3 eine Klasse für sich, insbesondere was das Farbrendering und das Bokeh angeht. Was dieses Beispielfoto (aufgenommen bei Blende 2,0) ein ganz klein wenig anzudeuten vermag. Übrigens: Der Umbauvorgang ist natürlich umkehrbar. Gut zu wissen, sollte Leica sich aufraffen, vielleicht unterhalb der S2 doch noch eine digitale Spiegelreflexkamera auf den Markt zu bringen, die halbwegs bezahlbar ist…

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3 Antworten zu “Nikon meets Leica-R”

  1. 24. Februar 2009 um 08:13:02 | tobias sagt:

    …eine Klasse für sich halte ich reichlich übertrieben. Vergleichbares wäre ohne Probleme z.B. mit einem EF 85/1.2 oder mit einem EF 135/2 möglich. Da wird den Scherben zuviel Ruhm zugesagt.

  2. 24. Februar 2009 um 08:55:19 | Roland sagt:

    Keine Frage, das Ef 85mm 1:1,2 ist wie auch das erwähnte 135er eines der weltbesten Porträtobjektive. Mit exzellenter Farbwiedergabe und einem sehr ansprechenden Bokeh. Was man bei mindestens 1.900 EUR allerdings auch erwarten darf. Allerdings habe ich für das Summicron-R gebraucht in Top-Zustand nur knapp 200 EUR gezahlt und erziele an der D2X vergleichbare Ergebnisse (bei zugegebenermaßen etwas geringerer Lichtstärke). Ich halte übrigens die wirklich gnadenlos hohe Schärfe des Canon bei Offenblende eher für ein Handicap bei der Porträtfotografie von Menschen… Speziell die Damen mögen es nicht, wenn man auf einem Porträt jede Pore zählen kann 😉 Insofern ist da eine ganz leichte Weichheit in der Abbildung vorzuziehen und eher das Bokeh das entscheidende Kriterium. Aber das mag (wie so vieles) Geschmacksache sein. Vielleicht ebenso wie die immer noch unglaubliche Verarbeitungsqualität (Vollmetall), Haptik und Leichtgängigkeit der Leica-R Optiken. Da kann derzeit keine andere Scherbe mithalten.

  3. 28. Februar 2009 um 13:43:40 | Thyl Engelhardt sagt:

    Sagt mal, kann es sein, dass die Tonalität der Leica-Objektive etwas anders ist als zB bei Zeiss? Wenn ich es irgendwie beschreiben sollte, würde ich Zeiss als gelblich, Leica als rosa bezeichnen. Kann man das irgendwie nachvollziehen? Bei einer Digitalkamera mit „standardisierter Sensorfarbe“ müsste man das ja erkennen können.

    Überhaupt schade, dass es den Zeiss-Umbau nur als Pentax-Variante gibt.