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Schokolade

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Der ultimative Schokoladentest (1)

Veröffentlicht in Genuss | 04. September 2007 | 11:33:30 | Roland Müller

Die einzige „Droge“, die man sich als Redakteur von Café Digital hin und wieder gönnen sollte, beruht auf der Frucht des Cacahuaquchtl, die schon die Maya und Azteken sehr zu schätzen wussten. Richtig, vom Kakao ist die Rede, der heutzutage vorwiegend in Form von Schokolade verzehrt wird. Der darin enthaltene Wirkstoff Phenylethylalanin gehört zur Gruppe der Endorphine, der so genannten „Glückshormone“. Dass diese Bezeichnung durchaus ihre Berechtigung hat, wird jeder Schokoladengenießer gerne bestätigen. Da aber leider ein großer Teil der herkömmlichen „Geiz-ist-geil“-Schokolade aus industrieller Produktion nur sehr wenig Kakao enthält, dafür um so mehr Fett und Zucker, werden wir hier und heute mit einer Serie von Verkostungen beginnen, die sich ausschließlich mit den besten Tafelschokoladen der Welt beschäftigen. Einige dieser Tests sind schon mal an anderer Stelle erschienen, haben aber nichts von ihrer Relevanz verloren. Bewertet wird mit gebührender Gnadenlosigkeit. Und zwar mit jeweils maximal 20 Punkten in den Kategorien Duft, Optik, Konsistenz, Geschmack und Abgang. Den Anfang unserer Serie macht heute die Marke Domori mit dem Produkt Caru pano, einer Zartbitterschokolade mit 70 % Kakaoanteil – eines Kakaos übrigens, der exklusiv von Plantagen in Venezuela bezogen wird. Was sich in einem ausgesprochen deftigen Preis ausdrückt, der jedem Aldilidler nur einen Schauder über den Rücken jagen kann.

domori_1.jpg

Die Café Digital Bewertung:

Duft: feiner, intensiver Kakaoduft ohne Begleittöne, 17 Punkte
Optik: porenfrei seidenmatt, ohne Fettglanz, nahezu perfekt, 18 Punkte
Konsistenz: mittelhart, glatte Bruchkante, feine Struktur, leicht schmelzend, 18 Punkte
Geschmack: kräftiger Kakaoton, deutliche Fruchtnote, dezente Säure, 18 Punkte
Abgang: mittellang, ohne Bitternote, 16 Punkte

Gesamtwertung: 87/100

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Analoges Leben? Digitales Arbeiten?

Veröffentlicht in >Mission Statement | 01. September 2007 | 11:34:34 | Roland Müller

Wie kommt eine Handvoll unverbesserlicher Journalisten, Fotografen und Mac-Enthusiasten dazu, nach siebeneinhalb Jahren MacGuardians, dem ambivalentesten, am heißesten geliebten, am meisten gehassten und am spektakulärsten zu Grabe getragenen Onlinemagazin der deutschsprachigen Apple Macintosh Community, etwas völlig Neues zu wagen? Und das auch noch nach einer kreativen Schaffenspause von einem dreiviertel Jahr?

Nun, letztere war eine zugegebenermaßen demonstrativ lange Kondolenzphase. Einfach, um Abstand zu gewinnen von Vergangenem und den Kopf frei zu bekommen für etwas Neues. Mit ein wenig weniger Mac und ein wenig mehr Muse. Mit weniger kurzlebigen News und dafür mehr Tiefenschärfe. Und mit einer völlig anderen Ausrichtung:

Lifestyle meets Workstyle.

Doch während wir zwar den digitalen Workstyle pflegen und leben – mit Mac und iPod und iPhone und welche i-er auch immer Apple uns noch ins Nest legen wird – ist unser Lifestyle (sorry, Steve!) eher analog als digital. Wir wollen also den Blick nicht nur auf die Aspekte einer sich beschleunigenden digitalen Welt richten, sondern auch all jenes einfangen, was diesen Effekt ein wenig abzumildern, abzubremsen, eben zu entschleunigen vermag. Wir werden zweimal hinschauen, wo andere nur einen flüchtigen Blick riskieren. Und wir werden dies mit dem gleichen Herzblut tun, dem gleichen Engagement und der gleichen Freiheit von externen Geldquellen, nervigem Werbecontent und gepflegter Hofberichterstattung wie einst im grünen Mai.

Analoges Leben. Digitales Arbeiten.

Das ist Slowfood und Hightech. Gepflegtes Essay fürs Großhirn und polemisches Statement fürs Stammhirn. Was also werden Sie im Café Digital antreffen?

Alles, was Arbeit und Broterwerb mit Hilfe digitaler Technologien schneller, effektiver und befriedigender macht. Und alles, was uns die Zeit, die Kraft und die Energie zurück gewinnen lässt, die wir dabei verlieren. Dies könnte sein: Die Besprechung eines optimalen Workflows der digitalen Schwarzweiß-Fotografie von der Aufnahme bis zum Fine Art Print. Das Interview mit einem nicht ganz unbekannten deutschen Schriftsteller, der entgegen früherer Beteuerungen nun doch zum Mac geswitcht hat. Den wöchentlichen Testbericht einer Tafelschokolade inklusive Bewertungsspiegel. Die schon bei MacGuardians bewährte Livereportage von der alljährlichen Macworld Expo in San Francisco. Die Anleitung zum Do-it-yourself Kaffeerösten inklusive Hardware-Bezugsquellen. Die polemische Abrechnung mit dem Asozialphänomen der Internet-Trolle. Das Hohelied des analogen Musikhörens mit Hilfe sanft glimmender Röhrentechnik. Den neuesten iPod-Hack und die heißesten iPhone-Anwendungen. Den völlig subjektiven, aber ungemein praxisnahen Textbericht professioneller Mac-Software. Und mehr.

Und was werden Sie garantiert nicht vorfinden im Café Digital?

Hofberichterstattung, egal für wen. Meinungsloses Beliebigkeitsgeschwafel unter dem Deckmäntelchen eines vorgeblich objektiven Journalismus. Gesponserte Links. Flatternde Banner. Werbeunterbrechungen. Denn all das, mit Verlaub, gibt es anderswo zur Genüge…

Wer uns auf dem hier skizzierten Weg begleiten mag, ist herzlich eingeladen, dies zu tun. Ab sofort. Im Café Digital. CU!

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