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714 Titelseiten für Mr. President

Veröffentlicht in Gesellschaft, Internet, Medien, Politik | 06. November 2008 | 11:44:55 | Dirk Kirchberg

Gestern Nacht habe ich noch einem Freund in den USA gemailt, er möge mir doch bitte eine gestrige Ausgabe der New York Times sichern. Aus nostalgischen Gründen hätte ich lieber die papierne Ausgabe als nur einen Screenshot oder ein PDF. Was das über die Zukunft der Zeitung aussagt, wenn man sie aus nostalgischen Gründen kauft, um sie dann für Jahrzehnte im Schrank oder Keller verschwinden zu lassen, sollen andere bewerten. Ich weiß nur, dass ich die rund 10 Zeitungen, die ich am 12. September 2001 gekauft habe, Jahr für Jahr aus dem Schrank hole und darin blättere.

Ich war mir bewusst, das meine Bitte meinen Freund vor Schwierigkeiten stellen wird. Denn wie ich aus Blogs bereits wusste, hatte auch in den USA ein Run auf die Tageszeitungen stattgefunden. Vielerorts waren sie schnell ausverkauft. Da scheint es also noch ein paar Nostalgiker zu geben.

Und während ich mir immer wieder die Frage stellte, ob ich denn wirklich eine Papierausgabe der NYT brauche – denn ich verstehe mich mittlerweile als digital native –, stieß ich via Twitter (Dank an @svensonsan) auf einen Link ins Newseum, das heute 714 Titelseiten von Zeitungen aus aller Welt präsentiert. Alle Seiten kann man sich – leider nur einzeln – als PDF sichern.

Mein Favorit ist die Titelseite der Chicago Sun-Times. Nicht schlecht finde ich auch die Seite des San Francisco Chronicle. Klickt Euch mal durch und schreibt in die Kommentare, welche Titel Euch besonders gut gefallen. Ich finde es erschreckend, dass nur wenige Titel wirklich gut gelungen sind. Bei den meisten findet doch eher business as usual statt.

Grob fahrlässig finde ich, wie gerade die immer wieder auf die Qualität ihres Berufsstandes pochenden Journalisten sich hier die einmalige Chance haben entgehen lassen, einer historischen Wahl ein historisches Cover zu widmen. Aber über die Zukunft von Print können wir ja später noch mal diskutieren…

Folgenden Link habe ich ebenfalls bei @svensonsan gefunden. Gezeigt wird eine – Tja, was ist das? – einzigartige Tagsäule, die die US-Wahl bestens zusammenfasst (für diejenigen, die sich das sichern wollen: sind acht Einzelbilder).

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Schnappschuss (4)

Veröffentlicht in Gesellschaft, Politik, Schnappschuss | 04. November 2008 | 14:42:22 | Dirk Kirchberg

Auf einem meiner Spaziergänge durch die Eilenriede entdeckte ich diesen Baumstamm. Auf seiner Rinde der Name eines bekannten deutschen Autoren. Oder doch der eines Waldarbeiters, der sich den Stamm sichern will für den heimischen Kamin? Egal, wir halten uns an den Literaten, dessen Aussage hinsichtlich der heute stattfindenden US-Wahl bestens als Mahnung geeignet ist.

In einem Brief an seinen Cousin Wilhelm Gundert schrieb Hermann Hesse im Jahre 1960: »Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.« Nicht der schlechteste Ansatz für Politiker und andere Menschen, die die Welt verändern wollen.

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Palin ist die Ypsilanti der USA

Veröffentlicht in Politik | 03. November 2008 | 14:01:24 | Dirk Kirchberg

Es ist offiziell: Sarah Palin ist die dümmste Kandidatin für ein öffentliches Amt in den USA. Denn Palin ließ sich von einem kanadischen Radiomoderator aufs Glatteis führen. Der Moderator tat so, als sei er der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy. Und während sie sich geschmeichelt fühlte und sich schon auf die geplante Helikopterjagd auf Robben freute, legte der falsche Nic immer noch einen drauf. Selbst die durchsichtigsten Anspielungen durchschaute sie nicht. Erst als es der Moderator deutlich aussprach – »You’ve been pranked!« –, begriff sie und gab den Hörer an eine ihrer Assistentinnen ab.

Ob sie direkt nach dem Telefonat eine ihrer Flinten aus dem Schrank holte und einen Flug nach Montreal buchte, entzieht sich unserer Kenntnis.

via HAZ.de

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27 Minuten für die Hoffnung

Veröffentlicht in Gesellschaft, Medien, Politik | 30. Oktober 2008 | 15:21:45 | Dirk Kirchberg

Barack Obama hat gestern Nacht im amerikanischen Fernsehen ein Feuerwerk abgebrannt, das sicherlich so schnell niemand vergessen wird. In einem 27-minütigen Spot erzählt er von amerikanischen Familien, ihren Sorgen und Problemen – und von seinen Lösungsansätzen. Kein einziges schlechtes Wort über den Noch-Präsidenten Bush, kein Seitenhieb auf seinen republikanischen Kontrahenten McCain.

Obama erzählte aber nicht nur Amerikas Geschichte, sondern natürlich auch seine eigene und die seiner Eltern und Großeltern. Und er verstand es, den amerikanischen Traum wiederzubeleben. Nächste Woche, am 4. November werden wir erfahren, ob die USA wirklich für eine radikale Richtungsänderung bereit sind. Eine Richtungsänderung, die nicht nur die USA brauchen, sondern die gesamte Welt. Sollte Obama gewählt werden, würde ich wieder ein bißchen mehr an das Amerika glauben können, das ich als Teenager so aufregend fand.

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Überraschung im Wahlkampf: Powell kämpft für Obama

Veröffentlicht in Gesellschaft, Politik | 20. Oktober 2008 | 07:38:00 | Dirk Kirchberg

John McCain hat’s wohl hinter sich – politisch. Langsam aber sicher zeichnet sich ab, dass Barack Obama tatsächlich Präsident der USA werden könnte. Ich schreibe könnte, weil ich von Freunden in den Staaten immer wieder die Warnung bekam: „Ihr Europäer würdet natürlich Obama wählen. Aber so einfach ist das hier nicht.“ Genau vor dieser anderen Haltung, die immer wieder mal durchkommt, wenn die Amerikaner sich angegriffen fühlen, hatte ich verstärkt Angst. Denn die USA haben sich deutlich verändert.

Doch es geschehen noch Zeichen und Wunder. Denn Colin Powell, der ehemalige Vorsitzende des Generalstabs, Nationaler Sicherheitsberater und Ex-Außenminister der USA, dieser Colin Powell, eigentlich ein Republikaner, hat sich öffentlich gegen John McCain und Sarah Palin und sehr deutlich für Barack Obama ausgesprochen. Er sprach sieben Minuten über die Unterschiede der Kandidaten. Es könnten die wichtigen sieben Minuten dieses Wahlkampfes sein…

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