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MWSF09 – Das Interview, das nie zustande kam

Veröffentlicht in Apple & Co | 08. Januar 2009 | 21:35:40 | Roland Müller

Es begab sich zu einer Zeit lange vor Beginn der MWSF09 im fernen, kalten Deutschland. Da bot ein softer Softwareriese der Redaktion von Cafe Digital und den quirligen E-Shoppern von mackauf die Gelegenheit zu einem Interview an. Mit Markus Maschik. Seines Zeichen seit Juli 2008 Produkt Marketing Manager für Office Mac und zuständig für die VIP Reseller des soften Riesen. Nach mancherlei Hin und Her verständigte man sich auf einen Termin in San Francisco, auf dem riesigen Stand des soften Softwareriesen. Doch ach! Zwar waren die digitalen Cafetrinker pünktlich zum Interviewtermin vor Ort, warteten jedoch vergebens. Sehr zum Bedauern des Standpersonals. Am Tag danach schneite eine Mail des Ausgebliebenen ins Eingangskörbchen mit dem Angebot eines neuen Termins. Die Antwortmail der rasenden Reporter fand jedoch lediglich ein automatisiertes Reply folgenden Inhalts:

„Dear sender,
I am out of the office on vacation until January 5th, 2009 with no access to e/voicemail. From Jan 5th until Jan 9th I am on business travel, please expect a delay in my responses,“

„Oh, oh“, dachte sich da das durchaus erfahrene fahrende Berichterstattervolk, eh mit Terminen überfüllt in den hektischen Messetagen, „sollte ausgerechnet der softe Softwareriese seine Termine nicht im Griff haben?“

Und um der werten Leserschaft nichtdestotrotz einige tiefschürfende Erkenntnisse zum Wohl und Wehe der Händlerbeziehungen des soften Softwareriesen zu vermitteln, entschlossen sich die rasenden Reporter einfach, jene sechs Interviewfragen, die sie Markus Maschik stellen wollten, selbst zu beantworten. Nach bestem Wissen und Gewissen und – das sei hier unumwunden zugegeben – nicht ohne ein satirisches Augenzwinkern…

Sechs Fragen an Markus Maschik

CD: „Herr Maschik, wie fühlt es sich an, wenn man nach etlichen Jahren bei Intel nun gerade ein halbes Jahr für Microsoft tätig ist?“

MM: „Nun, kurz gesagt, es fühlt sich sehr gut an. Zumal ich viele der Erfahrungen, die ich bei Intel machen konnte, insbesondere in der Verkaufsförderung als Intel Inside Program Manager, hier bei Microsoft sinnvoll einsetzen kann. Und: Die neuen Kolleginnen und Kollegen unterstützen mich nach Kräften!“

CD: „Die Mac Business Unit ist soeben 25 Jahre alt geworden und feiert dies hier in San Francisco. Wird die Feier in der deutschen Dependance in München weitergehen?“

MM: „Nun, ich denke, eine Feier genügt! Aber wir werden sicher zuhause in München noch einmal auf diese 25 erfolgreichen Jahre anstoßen. Dann hat uns aber bereits das Tagesgeschäft wieder fest im Griff.“

CD: „Was denken Sie, gibt es Unterschiede zwischen den Firmenkulturen von Intel und Microsoft. Und wenn ja, welche sind das?“

MM: „Eine interessante Frage! Nach gut einem halben Jahr kann ich die noch nicht erschöpfend beantworten. Aber ich glaube schon, dass es Unterschiede gibt. Allein schon aufgrund der Tatsache, dass es bei Intel eine eher monolithische Unternehmensstruktur gab, während gerade die Mac Business Unit von Microsoft im MS-Konzern doch ein sehr ausgeprägtes Eigenleben führt – fast wie eine Firma in der Firma. Die daraus entstehende Überschaubarkeit genieße ich sehr.“

CD: „Wenn Sie sich die wichtigsten Distributionskanäle für MS anschauen, wie sehen Sie da die Gewichtung zwischen großen Retailern wie z.B. Gravis und den Online-Einkaufsportalen wie etwa mackauf.de?“

MM: „Natürlich haben Gravis, Cancom und andere für unsere Distribution einen sehr hohen Stellenwert. Ich kann Ihnen zwar aus dem Stegreif keine Zahlen nennen, aber ich schätze, dass wir einen beträchtlichen Teil unserer Umsätze mit ihnen machen. Allerdings nimmt die Bedeutung der großen Online-Einkaufsportale kontinuierlich zu. Darauf werden wir sicher in Zukunft reagieren.“

CD: „Herr Maschik, wo, denken Sie, gibt es konkreten Handlungsbedarf im Verhältnis von MS zu den großen Retailern?“

MM: „Nun, mein erster Eindruck ist, dass wir hier in Sachen Kommunikation, Verkaufsförderung und möglicherweise auch Launch-Veranstaltungen im Vorfeld von Produktneueinführungen noch eine ganze Menge mehr tun können. Da werde ich mir in den kommenden Monaten sicher noch einen genaueren Eindruck verschaffen und auch ganz gezielt einzelne Retailer auf ihre Erfahrungen mit uns und ihre spezifischen Wünsche an uns ansprechen.“

CD: „Apropos wünschen, Herr Maschik, wenn Sie sich etwas wünschen dürften für das Jahr 2009 – für Microsoft, aber auch für sich selbst – was wäre das?“

MM (augenzwinkernd): „Vielleicht eine etwas perfektere Organisation meiner Termine? Nein, im Ernst, ich wünsche mir einerseits, dass wir in diesem Jahr unsere Beziehungen zum Handel weiter ausbauen und auch kooperativer gestalten als in der Vergangenheit. Und was mich persönlich betrifft, so wünsche ich mir, trotz der vielen Arbeit, die auf mich wartet, ausreichend Zeit zu finden für meine Familie und für gute Freunde.“

CD: „Herr Maschik, wir bedanken uns für dieses nie stattgefundene Gespräch und wünschen Ihnen noch eine erfolgreiche Macworld Expo 2009.“

(©Foto: IT BUSINESS)

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6 Antworten zu “MWSF09 – Das Interview, das nie zustande kam”

  1. 08. Januar 2009 um 22:22:56 | Bert (bh) sagt:

    Warum wundert mich das bloß nicht?

  2. 09. Januar 2009 um 09:44:01 | marathonido sagt:

    Wie sagte doch H.G. Wells: „Interessante Selbstgespräche setzen einen klugen Gesprächspartner voraus.“ 😉

    In diesem Sinne – viel Spaß noch!

  3. 09. Januar 2009 um 09:57:46 | Dirk Kirchberg sagt:

    It’s not a bug, it’s a feature!

  4. 09. Januar 2009 um 13:57:02 | Christian sagt:

    Sehr schöne Idee. Danke für das Interview!

  5. 09. Januar 2009 um 20:06:22 | Thyl Engelhardt sagt:

    sooooooooooooooooo geil!

  6. 11. Januar 2009 um 20:48:01 | claude sagt:

    Das Bild oben verweist auf die zugehörigkeit zu einem gewissen Kult, dem auch Com Truise angehört. Oder der nimmt einfach nur Drogen. Wahscheinlich das kleinere Übel.