Kamera
Schokolade

Lumix Fotofestival, Tag 1

Veröffentlicht in Fotografie, Medien, Technologie | 17. Juni 2010 | 01:41:59 | Dirk Kirchberg

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Bereits am ersten Tag des 2. Lumix Fotofestivals in Hannover haben 800 Besucher den Weg auf die Expo Plaza gefunden, um sich die zahlreichen Ausstellungen und die ersten beiden Vorträge von international arbeitenden Fotografen zu erleben.

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Vor dem Design Center trafen sich dank des guten Wetters viele Fotografen, Studenten, Journalisten und Amateure, um sich zu unterhalten. Ich traf viele Bekannte, mit denen ich mal zusammen studiert habe. Es war wie ein Klassentreffen, und sofort merkte man diese Energie, wenn Menschen zusammenkommen, die alle eine Leidenschaft für etwas teilen.

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Während der Eröffnung, die wegen der offiziellen Vertreter von Politik und Hochschule – hier seien Freelens und Rolf Nobel als Fotoprofessor und Festivalchef ausgenommen – ein wenig lang geriet, nutzten viele Anwesende die Zeit, um sich eine Übersicht über das Programm und die Ausstellungen zu verschaffen.

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Der Fotograf Daniel Rosenthal, der bei der ersten Festival-Ausgabe 2008 noch zu den ausstellenden Fotografen gehörte, adressierte seinen Vortrag direkt an die Fotostudenten. „Der Mensch interessiert sich für den Menschen“, eröffnete Rosenthal seinen Vortrag. Rosenthal, der 1995 erste fotografische Gehversuche unternahm, ist mittlerweile ein gefragter Fotograf für Sozialreportagen. Das habe er erreicht, indem er sich klar positioniert hätte. „Ich werde nicht für luftige Celebrity-Stories in Cannes gebucht“, sagte der Fotograf, der derzeit an einem Langzeitprojekt über die Folgen des weltweiten Tourismus arbeitet.

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„Glaubt an das, was Euch bewegt und berührt“, rief Rosenthal den Studenten zu. Es sei wichtig, dass man als Fotograf stur bleibe und sich nicht irritieren lasse. Auch sollten sich die Studenten nicht mit Technik aufhalten: „Das Bild entsteht in Eurem Kopf.“

Rosenthal, der immer wieder für Aufträge quer durch die Welt reist, will zukünftig mehr freie Projekte fotografieren. „Mit Herz und Seele dabei sein – das ist der Trick“, schloss Rosenthal seinen Vortrag.

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In der Pause nutzte ich die Chance, nach langer Zeit wieder einmal in Fotobüchern zu schmökern. In den nächsten Tagen muss ich  mich sehr beherrschen – ich könnte nämlich wieder unzählige Bücher kaufen. Diesmal aber werden es vielleicht nur zwei, oder drei…

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Dieses unglaubliche Set-up gehört Henning Bode, der an der FH Hannover bei Rolf Nobel Fotojournalismus studiert. Und wie man auf dem obigen Foto sehen kann, fasziniert ihn derzeit HD-Video sehr. Das Rig, das er nutzt, hat er komplett selbst aus Komponenten gebaut. Alle anderen seien nämlich zu wackelig, sobald man die Kamera schultert. Ist mir persönlich schon viel zu viel Technik…

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Der Fotograf David Burnett, der auf eine 40-jährige Karriere als Bildjournalist zurückblicken kann, bestritt dann den zweiten Vortrag des Tages. Und Burnett erwies sich als humorvoller Entertainer, der es bestens verstand, das Publikum im Hörsaal des Design Centers auf eine emotionale Berg- und Talfahrt mitzunehmen. Er zeigte Fotos von John F. Kennedy über Richard Nixon bis hin zu „diesem ehemaligen Senator – ich glaube, Obama heißt er“.

Burnett erinnerte sich daran, dass er vor 42 Jahren schon einmal in Hannover gewesen sei. „Ich kam damals frisch vom College, holte mir in Wolfsburg einen VW ab und fuhr drei Monate durch Europa.“

Seit dieser Zeit hat Burnett in Südamerika, in Asien, Afrika, Europa und natürlich den USA gearbeitet. Seine Sujets reichen von politischer über Sozial- bis hin zu Sportfotografie. Und immer bemühe er sich, einen anderen Blickwinkel zu finden. So scheut er sich auch nicht davor, neben seiner digitalen Spiegelreflex- und einer Großformat- auch mit einer billigen Plastikkamera Fotos zu machen. „Fotografiert Eure eigenen Aufträge“, riet er den Fotostudenten. Denn letztlich triumphiere Entschlossenheit über Talent.

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Man hätte sich nach dem letzten Vortrag des Tages noch Ausstellungen anschauen können. Aber ich persönlich war recht platt und begeistert zugleich. Solche Vorträge motivieren mich immer wieder, mein Ding zu machen, wie man so schön sagt. Und außerdem wartete da noch was auf mich… Bis morgen!

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