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WWWie alles begann

Veröffentlicht in Internet, Technologie | 22. März 2009 | 14:25:40 | Roland Müller

Im täglichen Wust der IT-News und der Apple-Neuheiten droht in diesen Tagen ein nicht ganz unwesentliches Datum ein wenig in Vergessenheit zu geraten: Irgendwann im März 1989 – also vor genau 20 Jahren – hat Tim Berners-Lee am CERN die Frage zu beantworten versucht, wie in Zukunft ein sinnvoller und effizienter Informationsfluss an dieser wichtigen Forschungseinrichtung vonstatten gehen könnte.

Die Antwort gab er in Form eines Proposals, das gottlob auch heute noch zur Einsicht online verfügbar ist. Und zwar hier! Denn genau dieses Proposal war es, das den Anstoß gab zu dem, was wir heute als World Wide Web (WWW) verstehen. Insofern ist dieser heutige Sonntag vielleicht ein guter Zeitpunkt, um Tim Berner-Lees aus damaliger Sicht gewagten Vorschlag angemessen zu würdigen. Denn ohne ihn würden wir heute vielleicht nicht hier im digitalen Café sitzen und munter diese Zeilen in die Tastatur hacken. Wohl wissend, dass vielleicht nicht ganze Welt, aber doch etliche an der Sache interessierte Leser dies mitbekommen.

Allerdings, eingedenk unserer heutigen Situation, die gekennzeichnet ist durch eine kaum noch filterbare Flut von Informationen, mutet es fast schon exotisch an, dass vor 20 jahren das Hauptproblem des CERN offenbar darin bestand, dass Informationen nicht dort ankamen, wo sie ankommen sollten oder schlicht „unterwegs“ vollständig verloren gingen. Fast ist man geneigt, von einem Treppenwitz der Kommunikationsgeschichte zu reden.

Als „vague, but exciting“ bezeichnete damals Tims direkter und 1999 viel zu früh verstorbener Vorgesetzter Mike Sendall den Vorschlag, ein auf Hypertext basierendes Computer-Kommunikationsnetzwerk zu entwickeln. Ohne dessen nachdrücklichen Einsatz für Tims spinnerte Idee und seine Einsicht in die Bedeutung eines internationalen Rechnernetzwerks wäre das WWW vielleicht nie über das Stadium einer „vagen Idee“ hinaus gekommen.

Legen wir heute also eine Gedenkminute ein für die Helden von damals. Sie haben es verdient. Auch wenn sie sich wohl kaum vorstellen konnten, welche Lawine sie lostreten würden. Eine Lawine, die buchstäblich das Angesicht der Welt verändert hat und weiter verändern wird.

(© Grafik: w3.org)

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