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Apple und der Verlust des Mutes

Veröffentlicht in Apple & Co, Technologie | 13. März 2019 | 10:27:14 | Roland Müller

Müde, satt und risikoscheu. So könnte man Apple anno 2019 beschreiben. Trotz fast einer Viertelbillion US$ liquider Mittel in der Kriegskasse und 60 Mrd. US$ Jahresgewinn beschränkt sich der einstige Technologieführer darauf, eigene Aktien zurückzukaufen. Immerhin für fast 240 Mrd. US$ über die vergangenen sechs Jahre. Hat CEO Tim Cook der Mut verlassen? Er ist in vielerlei Beziehung kein Tim Apple. Aber seine Politik der kleinen Schritte erinnert fatal an eine hierzulande mit ebenfalls allzuwenig Ambitionen agierende Kanzlerin. Ein „Next Big Thing“ scheint weit und breit nicht in Sicht. zu sein. Oder?

Siri und der spät vorgestellte Apple HomePod haben den Anschluss verloren und liegen längst hinter Amazons Echo-Linie und Googles Home zurück. Trotz vorhandener iCloud hat es Apple versäumt, ein profitables Enterprise Cloud Geschäft aufzubauen. Das Smart-TV-Geschäft schwächelt, lässt sich gar als Fehlstart beschreiben. Und das Projekt Titan, mit dem man in die Entwicklung autonomer Automobile einsteigen wollte, verzeichnet eine deutliche Zahl von Entlassungen. All dies kann man als Indizien für den Verlust des Mutes und der technologischen Risikobereitschaft deuten. Selbst im Kernsegment iPhone fehlen wirkliche Innovationen. Schlimmer noch: Unmittelbare Wettbewerber wie Huawei und Samsung präsentieren als Erste faltbare Smartphone-Bildschirme. Selbst wenn Apple sich aufraffen sollte, diese neue Technologie im nächsten iPad Pro zu integrieren, liegt das Momentum doch längst bei anderen Marktteilnehmern.

Hätte Apple vielleicht gut daran getan Tesla zu kaufen, wie viele Marktbeobachter gehofft und erwartet hatten? Allein die Summe, die Apple in 2018 für den Rückkauf eigener Aktien ausgegeben hat, hätte dafür ausgereicht. Und ja, das wäre durchaus ein Gang ins Risiko gewesen. Zugleich aber auch eine große Chance. Das eine ohne das andere ist nun mal nicht zu haben. Es wäre schade, wenn sich die Prognose bewahrheiten würde, wonach mit dem Tod Steve Jobs auch der kreative Spirit des Unternehmens zu Grabe getragen worden ist. Sollte dies der Fall sein, dann mag der geneigte Leser diesen Text gerne als Nachruf lesen. Als Nachruf auf einen einstmaligen Dealbreaker, der – wie es vielleicht ja auch der natürliche Lauf der Dinge ist – vom eigenen Gewicht und der eigenen, immensen Größe erdrückt worden ist. Schade wär’s schon.

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30 Jahre Mac und was nun?

Veröffentlicht in Apple & Co, Gadgets, Internet, Mobilität, multimedia, Technologie, Unternehmen | 05. Februar 2014 | 16:02:14 | Roland Müller

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Rückblende 1984… Apple sorgt mit einem spektakulären TV-Spot für Furore und leitet zugleich die Markteinführung des Apple Macintosh ein. Danach wird die PC-Welt eine andere sein. So weit, so gut, so bekannt. Ich erinnere mich noch sehr gut an das darauf folgende Jahr. Nicht zuletzt deshalb, weil ich damals sehr tief in die Tasche gegriffen und mir per Leasingvertrag einen der ersten Macintosh 512 geleistet habe, den als „Fat Mac“ titulierten, mit 512 Kilobyte RAM ausgestatteten unmittelbaren Nachfolger des allerersten Macintosh 128. Ich schätze, mein Exemplar inklusive externem Zweitlaufwerk für die damals innovativen 2 1/4″ Disketten war einer der ersten Macs im Rhein-Main Gebiet. habe ich es je bereut? Nein, gewiss nicht. Im Gegenteil, Ich bin über diese drei Jahrzehnte hinweg des Macs treu geblieben. Auch wenn ich zwischendurch aus rein technischem Interesse allerlei Unsinn getrieben habe – vom kompletten Neuaufbau eines PC bis zum Umbau eines NeXt Cube zum Mac mit G3 Prozessor. Letzteres den wilden Zeiten im Dienst der MacGuardians geschuldet. Und heute? Wie sieht die Apple Welt anno 2014 aus? Nun, ohne Zweifel ist die einstige Renegaten- und Nerd-Marke längst in den Mainstream eingebogen, hat sich vom Computeranbieter zum globalen Unterhaltungselektronikkonzern entwickelt. Nach mehrfachem Gehen und Wiederkommen der treibenden Kraft – möge die Macht mit ihm sein – Steve Jobs, ist kaum noch etwas geblieben von der bedingungslos anwenderzentrierten Genialität und dem Wegbereitertum des charismatischen CEO. Es hat wohl nicht sollen sein. Und so wartet nun die Welt trotz Cupertinos alle Rekorde brechenden Quartalsergebnissen auf ein „one more thing“. Vergebens? Alle Energie verraucht mit Jobs‘ viel zu früher „Abberufung“? Eine iWatch – von vielen wohlmeinenden Marktbeobachtern immer noch vorhergesehen – ist bisher nicht vorgestellt worden. Andere sind längst auf diesen eh nur langsam anfahrenden Zug gesprungen. Obwohl, war nicht auch der iPod ehedem keine Neuerfindung der Welt, sondern die puristische Neuinterpretation von vermeintlich marktgängig Bekanntem? Oder verlangen wir vielleicht einfach zuviel von dem hoch liquiden Giganten, zu dem Apple geworden ist? Mag sein. Aber wie so oft stirbt die Hoffnung zuletzt. Die Hoffnung, mit einem neu gedachten Produkt konfrontiert zu werden, das einen völlig neuen Markt aufzumachen in der Lage ist, einen Markt, der zuvor auf keiner Agenda gestanden hat – ein Produkt, das Kompliziertes einfach macht, selbsterklärend und intuitiv bedienbar. Und – das wäre eine subtile Bitte – ohne intransparenten Gebrauch oder Weitergabe jener Daten, die ich ihm aus freien Stücken anvertraue…

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In memoriam – die Steve Jobs Bilderstrecke

Veröffentlicht in Apple & Co, Gesellschaft, Internet, Kultur, multimedia, Schnappschuss, Technologie | 08. Oktober 2011 | 18:01:37 | Roland Müller

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Einige Leser wissen es ja, dass wir seit frühesten MacGuardians Zeiten den Aufstieg von Apple und das Reüssieren von Steve Jobs in Wort und Bild begleitet haben. Nicht zuletzt während der jährlichen Besuche auf der MacWorld Expo in San Francisco – lange Jahre das Highlight im Jahresablauf eines aufrechten Mac-Users. Im Laufe der Jahre hat sich so ein reichhaltiger Fundus an Fotos des legendären Apple Masterminds angesammelt. Teils entstanden bei persönlichen Begegnungen auf dem Show Floor, teils vom Bühnengeschehen abgelichtet, wenn Jobs wieder einmal eine seiner unnachahmlichen Produktpräsentationen geliefert hat. Nicht von ungefähr hat Kollege Dirk den Schlüsselsatz dieser Präsentationen in leicht abgewandelter Form zur Headline seines Artikels gemacht: „One more thing…“

Hier und heute möchten wir einen Teil unseres Fotomaterials mit Euch teilen – es deckt den Zeitraum von 2000 bis 2008 ab. Enjoy and remember!

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One last thing

Veröffentlicht in Apple & Co, Design, Fotografie, Gadgets, Gesellschaft, Internet, Kultur, Medien, multimedia, Musik, Technologie, Unterhaltung, Videografie | 07. Oktober 2011 | 20:36:10 | Dirk Kirchberg

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»Steve Jobs ist gestorben.« Ich stand am Donnerstag Morgen unter der Dusche, als meine Frau mir die Nachricht überbrachte, die in den darauffolgenden Stunden und Tagen Medien- wie Mac-Welt beherrschen sollte.

Steve war gestorben. Die Tatsache an sich war keine Überraschung, dafür waren in den vergangenen Monaten die Zeichen – und manches pietätloses Paparazzo-Foto – leider zu eindeutig gewesen. Eigentlich war man darauf vorbereitet. Doch als es unumstößlich feststand, dass der Apple-Mitgründer nie wieder sein berühmtes One more thing… inszenieren würde, traf mich die Nachricht schwer. Nun hatte ich Steve Jobs nie persönlich kennengelernt und ihn auch nie »in echt« erlebt. Aber dennoch erfüllte mich eine Art von Trauer.

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Ein Stück Unsterblichkeit

Veröffentlicht in Apple & Co, Gesellschaft, Kultur, multimedia, Technologie | 06. Oktober 2011 | 21:15:44 | Roland Müller

Steve_2004

Gestern ist das eingetreten, was viele Macianer längst befürchtet hatten: Der Apple-Mitgründer, CEO, geniale Vermarkter und Apologet eines ganz neuen Umgangs mit Computern ist von der Bühne des Lebens abgetreten. Seine Visionen werden seine viel zu kurze Lebensspanne überdauern. Er hat nicht nur die IT-Branche, sondern unser aller Leben entscheidend geprägt. Charismatisch, unwiderstehlich in seinem Vorwärtsdrang, mitreißend, aber oft genug auch hart gegen sich und andere hat er zwischen 2000 und 2011 ein konkursgefährdetes Unternehmen zur prägenden Marke der iGeneration und einem der wertvollsten börsennotierten Konzerne der Welt gemacht. Unnötig, hier und jetzt Rückschau zu halten. Das tun heute und in den nächsten Wochen eh nahezu alle Medien von der ARD bis zur TAZ. Wir werden stattdessen in den kommenden Tagen hier an dieser Stelle in loser Folge Steve Jobs Fotos aus dem reichen Fundus unserer MacWorld Expo Besuche in San Francisco seit 2000 veröffentlichen – als eine Hommage an den Mann, den man ohne Einschränkungen als den John Lennon der IT Branche bezeichnen kann.

Steve, Du wirst fehlen! Und unsere Gedanken weilen bei Deiner Familie.

Eine Presseschau stellen wir morgen zusammen. Wer persönlich kondolieren möchte, kann dies über die folgende Adresse tun: rememberingsteve@apple.com

(©Foto: Roland Müller)

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