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Frankfurter Buchmesse 2012 – Eröffnungs-Pressekonferenz

Veröffentlicht in Apple & Co | 09. Oktober 2012 | 22:39:28 | Roland Müller

BM_Diskurs

Heute war es so weit: Der zumindest für die Medien offizielle Startschuss zur Frankfurter Buchmesse 2012 ist gefallen – die offizielle Eröffnungs-Pressekonferenz im Conference Center an der Frankfurter Messe, gleich hinterm Hotel Maritim. Eine üblicherweise eher zahlenlastige Veranstaltung, der wir erstmals beiwohnten. Immerhin waren Zahlen dann doch nicht alles, worüber zu berichten wäre…

BM_Buchpreistr

Im Ebene C3 des Congress Centers angekommen, Raum Fantasie 1 und 2 – passsenderweise – fällt uns gleich in der ersten Reihe der reservierten VIP-Plätze ein Gesicht auf, das verblüffende Ähnlichkeit mit Ursula Krechel hat, die für ihren Roman „Landgericht“ frisch gekürte Gewinnerin des renommierten Deutschen Buchpreises 2012. Frage in die Runde: Ist sie’s oder ist sie’s nicht? Wer uns als Erster einen überzeugenden Beleg liefert, gewinnt eine Ausgabe von „Landgericht“!

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Wie wir alle lauschte sie einigermaßen neugierig den Worten von Prof. Dr. Gottfried Hennefelder, dem Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der sich zur Marktentwicklung des fast vergangenen Jahres äußerte. Zahlen, die nicht wirklich überraschen: minus 2,5% für den Gesamtmarkt des Buchhandels, ein von 1% auf 2% verdoppelter, aber immer noch bescheidener Anteil für eBooks gegenüber 15% bis 20% bspw. in den USA. Und, sicher besonders bedenklich, ein deutliches  Minus von rund 4,5% für den stationären Buchhandel. Immerhin brachte Prof. Hennefelder neben der dringenden Mahnung an die Politik, endlich bessere Rahmenbedingungen für das Geschäft mit Literatur zu schaffen, mit vorsichtigem Optimismus seine ganz persönliche Hoffnung zum Ausdruck, dass dies durchaus die Stunde des schon totgesagten unabhängigen Buchhandels sein könne. Ideen, Fantasie, Einfallsreichtum waren schon immer eher die Domäne der Selbstständigen und der Einzelkämpfer, zugegeben. Insoweit sein Wort in Gutenbergs Ohr…

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Nachdem der verhaltene Beifall verklungen war – ja, auch Journalisten klatschen schon mal – ergriff Juergen Boos das Wort, der durchaus visionäre Direktor der Frankfurter Buchmesse. Sein Thema war einmal mehr der gerade stattfindende Urknall des Gutenberg Universums. Ein durchaus passendes Bild, ist doch tatsächlich das Verlags- und Buchgeschäft in einem dramatischen  Wandel begriffen. Mit einer ‚Roadmap to Publishing‘ versuchte Boos aufzuzeigen, wohin die Reise geht, zumindest in den ersten Sekunden nach besagtem Urknall. Mehr dazu findet sich auf der Homepage der Buchmesse. Interessant, dass Boos in diesem Zusammenhang auch auf die Beschränktheit um nicht zu sagen Dummheit des ansonsten viel gerühmten Semantischen Web hinweist, wie ein Navi-System im Auto stur immer die gleiche Route zum Ziel vorzugeben, ohne uns die Chance zu lassen, unbefahrenes Terrain zu entdecken.

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Es war dann Richard Robinson, der President und CEO des weltweit größten Kinderbuchverlags Scholastic, Inc., der mit erfrischend amerikanischer Verve die erfreuliche Entwicklung und Wandlung des Kinderbuchmarktes beschrieb, ja beschwor, der auch bei dieser Frankfurter Buchmesse wieder stark im Fokus steht. Interaktive eBooks, Tablets, eReader, neue Formen des Storytelling… seine Verlagswelt des Jahres 2020 wird wohl tatsächlich so aussehen wie geschildert, während hierzulande die Dinge doch eher langsam Fahrt aufnehmen. Vielleicht nennt man uns ja deshalb die „Alte Welt“?

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Frau Böhne, die Pressesprecherin der Buchmesse, schlug anschließend die Brücke zurück zum Messe-Tagesgeschäft, während die ersten Kolleginnen und Kollegen bereits wieder den Saal verließen. Schließlich stand ja noch ein weiterer Punkt auf der heutigen Tagesordnung…

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…nämlich eine erste Führung durch den Pavillon des diesjährigen Gastlandes Neuseeland, den die so alerte wie charismatische Maori Projektleiterin Tanea Heke uns charmant schmackhaft machte.

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Womit wir uns dann gesittet auf den Weg Richtung Forum 1 machten, wo wie jedes Jahr das Gastland sich präsentiert. Diesen Teil unserer Einstimmung auf die diesjährige Frankfurter Buchmesse möchten wir Euch, liebe Leser, erst morgen früh präsentieren. Einfach, um nicht vorab schon zuviel zu verraten. Vielleicht hat der Eine oder Andere ja morgen selbst Gelegenheit, bei seinem Buchmesse-Besuch den Neuseeland-Pavillon zu besuchen und sich dem dort so berührend wie brillant provozierten Kulturschock auszusetzen… Oops! Nun haben wir doch ein bisserl etwas verraten…!

Egal, wir sehen uns morgen wieder mit Teil 2 unserer diesjährigen Buchmesse-Begehung und Bewertung.

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Eine Antwort zu “Frankfurter Buchmesse 2012 – Eröffnungs-Pressekonferenz”

  1. 12. Oktober 2012 um 17:42:54 | Dirk Kirchberg sagt:

    Ich würde behaupten, dass sie es nicht ist. Die Nase passt nicht, die Falten und die Zähne auch nicht. http://images.derstandard.at/t/12/2012/10/08/1348345018401.jpg