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Schokolade

Der ultimative Kaffeetest (2) & (3)

Veröffentlicht in Genuss | 26. Januar 2008 | 11:26:07 | Dirk Kirchberg

So, nachdem Roland und Gila erst die MWSF richtig gerockt und dann verdienterweise im Paradies entspannt haben, erlaube ich mir, nun zwei Portionen Schub für neue Abenteuer vorzustellen. Als Unterstützung beim Verkosten konnte ich meine viel bessere Hälfte, Andrea, gewinnen. Und als fast echte Profitester haben wir zwei Kaffees parallel verkostet.

Der erste Kaffee soll dem Jamaica Blue Mountain ebenbürtig sein, den ich ja im ersten Test bereits besprochen habe. 250 Gramm Galapagos San Cristóbal kosten 11,90 Euro. Damit ist er halb so teuer wie das jamaikanische Premium-Hochlandgewächs.

Die Galapagos-Inseln liegen rund 1.000 km westlich von Ecuador. San Cristóbal besteht aus einem lange erloschenen stark erodierten Vulkan, der sich bis auf 730 Meter erhebt. Im feuchten Hochland befindet sich der Kratersee El Junco, dessen Wasser zur Bewässerung der Vulkanhänge verwendet wird. Da Chemikalien auf San Cristóbal streng verboten sind, kommt dieser Kaffee de facto aus kontrolliert biologischem Anbau.

Der zweite Kaffee, Monte Paraiso, stammt ebenfalls aus kontrolliert biologischem Anbau, von der peruanischen Finca Francisco Brack. Dieser Kaffee kommt aus der östlich der Anden beginnenden Regenwaldregion, die Selva genannt wird. Im Gegensatz zum Insel-Kaffee ist er schon fast günstig: 250 Gramm kosten 5,60 Euro. Mal sehen, wie sich das Schnäppchen gegen die Luxusbohnen behauptet…

Galapagos San Cristóbal

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Der Kaffee duftet sowohl in Bohnen-, als auch in Pulverform zurückhaltend, fast schon schüchtern. Frisch aufgebrüht ist der Geschmack aber intensiv. San Cristóbal hat keine spürbare Säure, er ist sehr mild, richtig vollmundig und angenehm und anhaltend im Abgang. Er hat keine ausgeprägte Eigensüße und keine Schokoladennote. Insgesamt ist er merklich kantiger als der Jamaica Blue Mountain.

Monte Paraiso

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Der peruanische Kaffee duftet viel intensiver als das Vulkangewächs und erinnert an bittere Schokolade. Aufgebrüht bleibt die Schokonote deutlich erhalten. Ich finde den Monte Paraiso erdiger und eckiger, wobei der Abgang enttäuschend kurz ausfällt.

Das Ergebnis ist einstimmig: Galapagos 2, Peru 0. Wenn mal kein Jamaica Blue Mountain zur Hand sein sollte, ist der San Cristóbal ein guter, wenn auch nicht gänzlich adäquater Ersatz. Der Monte Paraiso ist dagegen ein korrekter Kaffee für zwischendurch. Tut nicht weh, mehr aber auch nicht. Andrea waren allerdings beide Kaffees immer noch zu weich.

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