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Schokolade

Auf dem Weg zur Content-Supermacht

Veröffentlicht in Apple & Co | 31. Dezember 2007 | 13:07:48 | Roland Müller

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Nachdem alle Vorzeichen darauf hindeuten, dass Apple-CEO Steve Jobs es nun nach vermutlich langwierigen und zähen Verhandlungen doch geschafft hat, einige der wichtigeren Hollywood-Filmstudios von seinem Konzept eines profitablen Videoverleihgeschäfts zu überzeugen, mutiert der ehemalige Computerbauer aus Cupertino immer mehr zum globalen, digitalen Entertainmentkonzern. Zwar scheint mir eine 24-Stunden-Frist für den Leihvideo-Download vergleichsweise knapp bemessen, aber mit dem aktuellen Blockbuster-Programm von Twentieth Century Fox, Disney, möglicherweise Paramount, Lionsgate und MGM kann Apple auf einen Schlag zum Megaplayer im Verleihgeschäft werden und zumindest theoretisch den mit dem iTunes Musicstore eingeschlagenen Weg mit bewegten Bildern fortsetzen. Und zwar mit jenen, die wesentlich attraktiver sind als die ganzen TV-Serien und „alten“ Kinofilme, die bisher im Angebot sind. Gut, noch sind das alles mehr oder weniger fundierte Gerüchte und deshalb mit Vorsicht zu genießen. Zudem wird es erfahrungsgemäß Monate dauern, bis die entsprechenden Verträge auch in Europa und hierzulande geschlossen sind. Trotzdem kündigt sich hier Apples logischer nächster Schritt zur Content-Supermacht an.

Aber Content ist nicht alles. Als mindestens ebenso spannend empfinde ich die Implikationen eines weiteren, aktuellen Apple-Patents, das die Kollegen im Forum von MacObserver sehr treffend als iOrder bezeichnet haben. Der Inhalt des Konzepts ist so einfach wie genial: Man ordert via iPhone bei Starbucks, MacDonalds und Co. sein Getränk, seinen Burger oder was auch immer. Ohne Anstehen in der Bezahlschlange. Denn abgerechnet wird über den iTunes Music Store. Sollte es Apple gelingen, dieses äußerst komfortable und beileibe nicht nur auf Micropayment begrenzte digitale Bezahlkonzept den wichtigsten Filialisten im Food&Beveredge-, vielleicht sogar später im Textilien- und Elektronikmarkt schmackhaft zu machen und zugleich geringere Prozessgebühren draufzuschlagen als dies beispielsweise die Kreditkartenunternehmen tun, dann würde sich Cupertino ein ausgesprochen umsatzträchtiges Feld erschließen, das voll auf der Linie der Apple Designphilosophie liegt, Kompliziertes einfach handhabbar zu machen.

Vor diesem Hintergrund sind dann auch die fast schon frivolen Prognosen einiger besonders mutiger Wallstreet-Analysten zu sehen, die die Apple-Aktie binnen 18 Monaten bei 600 US$ sehen! Obwohl…, wenn an den kolportierten Gerüchten etwas dran sein sollte, dass Apple einen iPhone-Deal mit China Mobile angeschlossen hat, dann kann man selbst derart astronomische Kursentwicklungen nicht mehr vollständig ausschließen.

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